Aus vielen Menschen entsteht…
PV Ala Nova, Ostergespräche 2023/2 Geborgenheit, Gemeinschaft, Sicherheit, Gesundheit, Segen, Hoffnung, etwas Neues
2. Gemeinschaft
Viele Menschen, 5000, an einem abgelegenen Ort. Seine Jünger sagten: Schick sie weg, damit sie sich etwas zu essen kaufen können! Er erwiderte: Gebt ihr ihnen zu essen! Wie viele Brote habt ihr? 5 Brote und 2 Fische. Er befahl ihnen, sie sollten sich in Mahlgemeinschaften im grünen Gras lagern. Und sie ließen sich in Gruppen zu 100 und zu 50 nieder. Da nahm er die 5 Brote und die 2 Fische, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. Auch die 2 Fische ließ er unter allen verteilen. Und alle aßen und wurden satt. (Mk 6,33-44)
Fast drei Jahre lang wurden wir immer wieder aufgefordert, auf Gemeinschaft zu verzichten. Eine echte Herausforderung, weil wir ja so oft nach Gemeinschaft, nach Kontakt mit anderen hungern. So Mancher hatte da echt zu leiden. Nun, am Ende der Pandemie sind Treffen wieder möglich, wenn auch schwierig, weil es manchmal fast so aussieht, als hätten wir es verlernt. Gemeinschaft entsteht, wenn wir uns auf unsere Mitmenschen einlassen, ihnen Platz und Raum in unserem Leben geben, wenn wir unser Leben teilen. Aus ICH und DU entsteht dann langsam ein WIR. Bei der Speisung der 5000 im Markusevangelium hören die Menschen Jesus lange zu und folgen ihm in eine einsame Gegend. Sie richten ihren Blick und ihre Aufmerksamkeit auf den, der ihnen neu von Gott erzählt. Sie sind, jeder Einzelne, fasziniert. So begeistert, dass sie so manche Beschwernis auf sich nehmen und ihm zu Fuß weit folgen. Am Abend als dann doch der Hunger kommt, wollen die Jünger die Menschen wegschicken. Jesus reagiert aber anders, als seine Jünger glauben. Die Menge der einzelnen Menschen soll sich „in Mahlgemeinschaften im grünen Gras lagern.“ Und dann beginnt das große Teilen. Mit fünf Broten und zwei Fischen werden alle satt. Und es bleibt sogar noch ganz viel über. Aus „ICH höre Jesus zu“ wird ein „WIR teilen“. Manchmal braucht es eine liebevolle Erinnerung oder eine Aufforderung, damit wir wieder die Gemeinschaft suchen. Gemeinschaft, die uns anregt zu teilen, den Glauben und das Brot.
1. Suche ich wieder die Gemeinschaft mit anderen? Wo gehe ich hin? Wen lade ich ein?
2. Mit wem lebe ich Gemeinschaft? Mit wem hätte ich gerne Gemeinschaft?
3. Wo überfordert mich Gemeinschaft? Wie kann ich mich in guter Weise abgrenzen?
4. Wer erinnert mich daran, wieder Gemeinschaft zu suchen?
5. Wie geht es mir mit Nähe und Distanz? Was bedeutet für mich „gesunde Distanz“? Wo wünsche ich mir Nähe?
6. Den Glauben teilen, darüber reden. Wo fällt mir das leicht?